Kategorie: EM Liberec 2011
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Dieses Jahr war Tschechien mit der Stadt Liberec Gastgeber für die europäischen Seniorinnen und Senioren im Tischtennis.

Liberec, die fünftgrößte Stadt Tschechiens, hat sich als eine offene und liebenswürdige Stadt im Riesengebirge präsentiert. Mit ihren knapp 100.000 Einwohnern ist sie geprägt, zum einen durch das vielfältige Kulturangebot sowie den sportlichen Attraktivitäten. Besonders zu erwähnen sind hier die Wintersportarten, allen voran Eishockey. Die Mannschaft des Vereins Bili Tygri gehört zu den besten des Landes und ist auch international bekannt. Auf und neben dem Hausberg „Jested“ werden internationale Skiwettbewerbe ausgetragen. Somit war diese „Sportstadt“ ausgezeichnet geeignet über 2.400 Sportler und deren Begleiter aufzunehmen und eine interessante Meisterschaft auszurichten. Im Vorfeld war viel spekuliert worden, ob Tschechien als „Oststaat“ es schafft gut organisierte Spiele hervor zu bringen. Allen war noch das Chaos aus Kroatien in Erinnerung und dies gleich zu Beginn der Berichterstattung, es ist gelungen und zwar im aller besten Sinne. Es gilt den Verantwortlichen und den vielen Helfern ein Riesenkompliment aus zu sprechen. Nicht nur, dass die Akkreditierung reibungslos verlief, nein die Auslosung und Paarungen waren bereits zu diesem Zeitpunkt immer ausgehängt und konnten von allen eingesehen werden. Dass diese Informationen bereits Tage vorher schon im Internet zu sehen waren, galt vor Ort als Selbstverständlichkeit. Und so war es mit allen Daten, sobald gespielt war wurden die Ergebnisse veröffentlicht. In den einzelnen Hallen und auch im Internet. Wirklich super – auch für unsere daheim gebliebenen Fans.
Nun aber zum sportlichen Teil und dem Grund weshalb Peter und Willi sich auf den Weg gemacht haben: die Spiele mit unbekannten Gegnern. Willi hatte es in seinen Gruppenspielen mit dem Tschechen Porizek, Huseyin Oztürk, einem Türken und dem Letten Cugunovs zu tun. Und das alles gleich am Montagmorgen um 9.00 Uhr. Eigentlich nicht die richtige Zeit um Tischtennis zu spielen, aber das Los hat so entschieden. Und Willi war nicht alleine auch Peter musste zu so früher Stunde an die Platte.
Aber Willi hat sich gut geschlagen und gewehrt. Gegen seinen türkischen Gegner konnte er ein klares 3:0 einfahren. Sein lettischer Herausforderer hat sich auch mächtig ins Zeug gelegt und Willi in einem harten 2:3 knapp besiegt. Jetzt war es wirklich knapp, denn um in die Hauptrunde zu kommen musste Josef Porizek klar besiegt werden. Leider hat es nicht geklappt, mit 1:3 musste sich Willi geschlagen geben. Aber es war in dieser Gruppe alles sehr knapp und so kam nach Auszählung der Sätze Willi tatsächlich in die Hauptrunde. Auch dort wartete wieder ein Spieler aus Tschechien auf Willi und wieder sehr früh am Tag. Donnerstagmorgen, 9.30 Uhr – wird das wieder so ein Spiel das schneller vorbei ist, als man so früh schon denken kann? Nein Willi hat hart gekämpft und sich mit 3:2 in der K.O.-Runde den nächsten Gegner erspielt. Nach einer kurzen Verschnaufpause und kleiner Stärkung ging es mit viel Selbstvertrauen um 14.00 Uhr gegen den russischen Spieler Parsegov. Das sah am Anfang wirklich alles sehr gut aus, Willi führte sehr schnell mit 1:0 und Peter überlegte, ob es überhaupt nötig war, Willi in der Satzpause zu instruieren. Aber genauso klar wie Willi seinen ersten Satz gewonnen hat, hat er die nächsten drei Sätze verloren und schied somit bei den Einzeln in der 2. Hauptrunde aus. Wie gesagt auch Peter musste am Montag um 9.00 Uhr an der Platte stehen und hatte es dort mit Ivan Studecky aus Tschechien, Can Demircay aus der Türkei und dem Deutschen Berndt Ludewig zu tun. Nach einem sehr schnellen und klaren 3:0 gegen den Deutschen aus Zerbst, war es gegen den Türken Demircay schon schwerer, aber Peter ließ sich nicht unterkriegen und siegte mit 3:2. Nun war also nur noch der Tscheche Studecky zu besiegen, aber die abgelaufenen Spiele hatten diesen bereits als starken Gegner erkennen lassen. Trotz der Gegenwehr musste Peter sich mit 1:3 geschlagen geben. Trotzdem ging er als Zweitplatzierter in die Hauptrunde. Und auch Peter musste in der Hauptrunde am Donnerstag wieder um 9.00 Uhr morgens an die Platte. Dort wartete der Tscheche Brazda auf ihn und hat nach vier Sätzen mit 1:3 klar gewonnen. Leider ging Peters Traum nicht auf, er wollte mit 2 Siegen in der Hauptrunde gegen den „österreichischen Chinesen“ Ding Yi antreten. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Turnier. Die Doppel waren zum Glück nicht so früh angesetzt, so dass am Dienstag erst um 14.00 Uhr gespielt wurde. Es warteten ein russisches Team, eine Paarung Tschechien/Slowakei und ein deutsches Team auf unsere beiden. Nach einem klaren 3:0 gegen die Russen gab es einen harten 5-Satz Kampf gegen die beiden Deutschen aus der Nähe von Magdeburg. Beide hatten die ungeliebten Noppen auf dem Schläger. Aber unsere beiden hielten tapfer dagegen und konnten mit 3:2 den Sieg verbuchen. Leider sind die beiden Spieler der dritten Paarung nicht angetreten und somit war die Vorrunde fertig gespielt. In der Hauptrunde wartete dann am Freitag (schon wieder morgens um 9.00 Uhr) das tschechische Brüderpaar Pavel und Zbynek Spacek. Hier war wirklich nichts zu holen, die beiden sind derart gut auf einander eingespielt, dass hier ein klares 0:3 am Ende stand. Trotz allem muss festgehalten werden, dass das Erreichen der drei Hauptrunden der bisher größte Erfolg unserer beiden war. Das haben sie bisher noch nie geschafft. Man sieht also, dass auch Erfahrung zu solchen Turnieren gehört.

 

Der Spaß blieb natürlich nicht auf der Strecke, denn neben den vielen interessanten Begegnungen, die man auf einem solchen Turnier hat. Gibt es ja auch viel zu erleben in den Hallen und auch in der gastgebenden Stadt. Wir sind mit dem guten Gefühl nach Haus gefahren, dass es sich wieder absolut gelohnt hat. Wir freuen uns auf das nächste Jahr, dann gibt es in Stockholm die Weltmeisterschaften. Noch mehr interessante Spieler aus zum Teil unbekannten Ländern. Vielleicht kann ja nächstes Jahr eine größere Teilnehmerzahl die „Tischtennis Freunde Unteres Zusamtal“ in der Welt bekannt machen. Wäre toll, wenn wir dort gemeinsam spielen könnten.